Bündnis Flüchtlingsengagement wünscht sich Internetplattform Projekte und Aktivitäten zu Gunsten der Flüchtlinge werden weiter ausgebaut

2. Bündnistreffen Flüchtlingsengagement-1
Foto (Stadtpressestelle): Über 20 Einrichtungen, Vereine und Initiativen, die sich zum Rheiner Bündnis „Flüchtlingsengagement“ formiert haben, trafen sich jetzt unter Moderation der Stabsstelle Bürgerengagement zu einem weiteren Erfahrungsaustausch.

Zum zweiten Mal trafen sich jetzt zum Informations- und Erfahrungsaustausch über 20 Einrichtungen, Vereine, Initiative und Beratungsstellen aus Rheine im Rathaus, die sich im November zum lokalen Bündnis „Flüchtlingsengagement“ formiert haben. Zu Beginn des Treffens stellte Jadwiga Nakielski von der Fachstelle Migration der Stadt aktuellen Belegungszahlen vor und informierte darüber, dass die Unterkunft in der ehemaligen Polizeistation sowie die mobile Wohneinheit an der Dille in Mesum in den nächsten Wochen bezugsfertig sein werden.

Anschließend berichtete Markus Merk über seine Arbeit als Ehrenamtskoordinator der Notunterkunft für Flüchtlinge in der ehemaligen Damloup Kaserne. In der vom Dienstleistungsunternehmen European Homecare betriebenen Einrichtung sind zurzeit ca. 300 Flüchtlinge mit einer Verweildauer von 4 – 6 Wochen untergebracht. 70 Ehrenamtliche engagieren sich in unterschiedlichen Aufgabenfeldern, wie zum Beispiel in der Kleiderkammer, der Sanitätsstation, der Kinderbetreuung oder als Begleitung bei Arzt- und Behördenbesuchen. „Gerne würden wir den Bewohnern der Unterkunft auch noch Sprachunterricht und „sportliche“ Freizeitaktivitäten anbieten. Es wäre toll, wenn sich dafür noch weitere ehrenamtliche Mitstreiter finden würden“, warb Merk zum Schluss seiner Ausführungen.

Im weiteren Verlauf bat Siegmar Schridde von der Stabsstelle Bürgerengagement, der die Zusammenkunft moderierte, die anwesenden Teilnehmer um Kurzdarstellungen ihrer momentanen Aktivitäten sowie um Nennung von Wünschen und Problemen. Schon nach wenigen Wortbeiträgen wurde erkennbar, dass alle Einrichtungen nach wie vor mit einer hohen Engagementbereitschaft unterwegs sind und sich nicht mit den bereits im Herbst etablierten Angeboten zufrieden geben. So plant der Jugend- und Familiendienst eine neues Integrationsprojekt unter dem Titel „Rheine wird Heimat“ und der Lenkungskreis „Flüchtlingsarbeit Kirchen/Caritas“ plant die Fortführung der Fortbildungsreihe „Flüchtlingen richtig helfen“. Das evangelische Jugendzentrum Jakobi hat gerade ein Theaterprojekt gestartet und im Begegnungszentrum Centro S. Antonio des Caritasverbandes wird ab sofort dienstags eine „offene Beratung“ zu Formular- und Bewerbungsfragen angeboten. Elke Zeitner, Caritas-Fachdienstleitung Migration und Integration, informierte darüber hinaus auch über den Dolmetscherpool: “Mittlerweile besteht die Gruppe aus 50 ehrenamtlichen Männern und Frauen mit über 20 verschiedenen Sprachkompetenzen. Bei Bedarf kann gerne der Kontakt vermittelt werden“, so das Angebot von Zeitner an die Bündnisteilnehmer.

Ein besonderer Schwerpunkt bildete bei dem Erfahrungsaustausch das Thema Sprache. Fachbereichsleiter Heinrich Schmitz bot dazu die Unterstützung der Volkshochschule an, indem bei Bedarf eine Kurseinheit unter dem Titel „Praxistipps zur Vermittlung von ersten Deutschkenntnissen“ für ehrenamtliche Sprachhelfer organisiert werden kann.

Für das weitere Vorgehen in der Bündniszusammenarbeit wurde vereinbart, den Wissenstransfer in der begonnen Art fortzusetzen. Mehrheitlich wird als Ergänzung die Notwendigkeit gesehen, eine gemeinsame Internetplattform einzurichten. Diese soll dann unter anderem eine schnelle Reaktion und Vermittlung bei veränderten Bedarfen und individuellen Problemen ermöglichen.

Siegmar Schridde dankte am Ende allen Einrichtungen und Initiativen für die ungebrochen hohe Engagementbereitschaft: „Das freiwillige Engagement der Bürgerinnen und Bürger mit seiner ungewöhnlich großen Intensität, insbesondere bei den Begegnungsaktivitäten in der Nachbarschaft, in den Sprachcafés oder im Vereinsleben, könnte sich dabei als besonderer Erfolgsfaktor für eine gelingende Integration erweisen. In einem noch zu erstellendem Gesamtkonzept zur Ehrenamtlichkeit in der Flüchtlingshilfe werden daher die Stichworte Anerkennung und Qualifizierung wichtige Ankerpunkte darstellen“, so sein Ausblick.

 

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